Österreichs Hockey-Damen zeigen gegen die Ukraine tolle Moral und holen mit einem 2:2 den wichtigen dritten Platz in der Vorrundengruppe - und weichen damit im Viertelfinale den starken Niederländerinnen aus, treffen stattdessen auf Belarus. Lisa Steyrer erzielt kurz vor dem Abpfiff den umjubelten Ausgleich.
Der Start in die Partie ist ausgeglichen. Was fehlt sind auf beiden Seiten die klaren Torchancen. In der 10. Minute ist Österreich erstmals knapp dran, nachdem Julia Busch mit einer starken Aktion die erste Strafecke holt – aber Kapitän Kristine Vukovich scheitert an Torfrau Tetyana Stepanchenko. Danach wächst der Druck auf die ÖHV-Defensive vorübergehend, sie übersteht diese Phase aber unbeschadet und weitgehend sicher. Auch, weil Karin Stiefelmeyer im Tor drei Minuten vor der Pause gleich zwei starke Paraden zeigt und das 0:0 hält, mit dem Österreich den dritten Platz in der Gruppe sicher hätte.
Bald nach Wiederanpfiff lassen die ÖHV-Damen dann eine gute Möglichkeit aus, nützen eine Minute Überzahl nicht aus. Ansonsten steht Österreich relativ tief und lässt die Ukraine kommen – ohne dabei in große Verlegenheit zu geraten. Dafür gelingt in der 28. Minute die Führung für Österreich: Wieder einmal versenkt Kristine Vukovich eine Strafecke – ihre sechste im Turnier – und es steht 1:0. Gleich beim nächsten Angriff ist Karin Stiefelmeyer am anderen Ende des Platzes wieder einmal hellwach und hält den Vorsprung ganz sicher.
Ukraine geht volles Risiko
Zehn Minuten vor dem Ende klappt die Ukraine das Visier hoch und geht ohne Torfrau volles Risiko. Der Lohn dafür: ein Siebenmeter, den Maryna Khilko flach zum 1:1 verwertet (31.). Aber die Ukrainerinnen lassen die Torfrau draußen, da das Unentschieden nur Österreich nützt. Nur eine Minute später fällt dann die Führung für die Ukraine: Khilko macht ihr zweites Tor (32.) – die Torfrau bleibt trotzdem weiter auf der Bank.
Die ÖHV-Damen brauchen einige Minuten, um sich auf die Unterzahl einzustellen, finden dann aber wieder besser ins Spiel, bis Julia Busch mit Grün für eine Minute vom Feld muss. Allerdings übersteht die ÖHV-Mannschaft diesen gefährlichen Moment ohne Gegentor und die Ukraine bringt vier Minuten vor dem Ende ihre Torfrau zurück – tendenziell für Österreich kein Nachteil.
Österreich dreht die Partie
Mit 2:55 Minuten auf der Uhr nimmt Teamchef Sondhi dann seine Auszeit und stellt sein Team für die Schlussoffensive ein – mit Erfolg: Julia Busch tritt aus dem eigenen Kreis ganz stark an, legt auf Lisa Steyrer quer und die Hamburg-Legionärin trifft per Rückhand zum wichtigen 2:2 (39.) und Gruppenplatz drei.
„Wir wussten, dass die Ukraine ganz starke Einzelspielerinnen hat, aber wir sind hinten sehr solide gestanden“, so Trainer Nitan Sondhi, der allerdings die Durchschlagskraft in der Offensive noch etwas vermisst. „Aber wir haben gute Strafecken, was wir heute wieder bewiesen haben“, so Sondhi weiter, der vor allem die Einstellung seiner Mannschaft hervorhebt: „Dass wir das am Ende noch biegen, zeigt die geile Moral des Teams. Wir können Spiele drehen.“
Viertelfinale um 18.00 Uhr
Österreich hat sich damit den dritten Gruppenplatz gesichert und weicht den starken Niederländerinnen im Viertelinfale aus. Der Gegner dort ist um 18.00 Uhr mit Belarus allerdings auch alles andere als eine leichte Aufgabe.