Damen-EM II: 10:0-Kantersieg gegen Slowakei

05.08.2023 geändert vor 1 Jahr
von Sabine Blemenschütz

Rollende Angriffe der Österreicherinnen kennzeichnen dieses Spiel. Die Red Foxes wohnen quasi in der gegnerischen Hälfte, haben viele Freiräume und spielen sich die Bälle auch entsprechend zu.

Die Tore fallen aus Standardsituationen. Isabella Klausbruckner verwandelt eine Strafecke per Direktschlenzer (9.) und Fiona Felber kann in der 12. Minute eine Abgebervariante per Stecher in das Tor befördern.

Viele Situationen werden gut herausgespielt, aber Stecher, Schrubber und Schüsse streichen knapp am gegnerischen Tor vorbei. Bei zwei Angriffssituationen verhindert die Torstange einer höhere Führung der Österreicherinnen.

Gegen Ende der ersten Hälfte flacht das Tempo etwas ab. Trotzdem bleibt der Druck von Österreich hoch. Laura Kern bedient mit ihrem Pass in den Kreis ihre Teamkollegin ideal und Katharina Bauer fälscht den Ball zum 3:0 (26.) in das Tor ab.Mit diesem Spielstand werden die Seiten gewechselt.

Pool C

Day 6 after 18 games played - August 5
Points awarded for Wins: 3, Draws: 1, Losses: 0
Rank Team P W D L GF GA GD Points
1 Poland 3 3 0 0 13 1 12 9
2 Austria 3 2 0 1 13 2 11 6
3 Lithuania 3 1 0 2 5 6 -1 3
4 Slovakia 3 0 0 3 1 23 -22 0
05.08.2023 11:15 AUT-SVK Livestream

Dieses Spiel war nicht nur das letzte Spiel der Red Foxes bei dieser Europameisterschaft - es war auch das letzte Spiel unter der Führung von Head-Coach Corinna Zerbs.

Es schmerzt, Corinna "an die Konkurrenz" zu verlieren. Aber ihr Drang möglichst viel Erfahrungen als Trainerin und im Austausch mit erfahrenen Trainern zu sammeln, überwiegt. Die Lockrufe und Möglichkeiten im Deutschen Hockey-Bund sind einfach zu groß, um sie negieren zu können.

Vor ziemlich genau 2 Jahren übernahm Corinna Zerbs die Agenden als Head Coach. Den größten Erfolg mit ihrer Mannschaft feierte sie dieses Jahr als Vizeweltmeisterinnen bei der Hallen-Weltmeisterschaft. Bei der Hallen-Europameisterschaft 2022 schrammten die Damen mit Platz 4 knapp an einer Medaille vorbei.

Sicher auch ein Highlight ist das hervorragende Abschneiden der U21 am Feld bei der Weltmeisterschaft in Südafrika (April 2022), bei der Österreich als Ersatznation eingesprungen ist, letztendlich den hervorragenden 10. Platz erringen konnte und dabei erfrischendes Offensiv-Hockey gezeigt hat. Die Spuren ihrer Arbeit hier schon deutlich sicht- und spürbar. Die U21 war es auch, die sie im Juli 2022 zum Sieg bei der B-Europameisterschaft in Wien führte. Nur mehr getoppt davon, dass die U21 auch Hallen-Europameister 2023 in Luzern (Schweiz) wurde.

In der kurzen Zeit eine bereits lange Liste an tollen Erfolgen unter der Führung von Corinna Zerbs.Sie übergibt ihre Aufgaben an Sven Lindemann, der diese Europameisterschaft bereits als Assistant-Coach begleitet hat.

Wir wünschen Corinna auf ihren weiteren Wegen viel Erfolg, möge sie - um viel Erfahrung reicher - irgendwann wieder in heimische Gefildezurückkehren.

DANKE!

Eine Eckenserie beschert den Red Foxes in der 37. Minute das 4:0 durch Isabella Klausbruckner. 4 Minuten später wird mit vereinten Kräften das nächste Tor erzielt - Katharina Proksch ist letzten Endes mit einem "Abstauber-Tor" erfolgreich. Mit der Schlussminute im dritten Viertel ist Ruth Konrat als Hereingeberin der Strafecke an der richtigen Stelle und verwertet einen von der slowakischen Torfrau zu kurz abgewehrten Ball zum 6:0.

Das letzte Viertel kann im Livestream nicht mehr verfolgt werden, aber es gibt ja das TMS-System. Auch Daria Buchta kann sich in der 51. Minute erstmals als Torschützin eintragen und sorgt für das 7:0. Die nächste österreichische Eckenserie - mittlerweile verzeichnet die Mannschaft 15 herausgespielte Strafecken - bleibt unbelohnt. Aber in Minute 58 führt wieder eine kurze Ecke zum 8:0 durch Katharina Bauer und Fiona Felber legt in Minute 59 gleich nochmals nach. Damit nicht genug - Sabrina Hruby darf sich in der 60. Minute ebenfalls über ihren Torbeitrag freuen und die Mannschaft feiert zum Abschluss der Europameisterschaft einen mehr als verdienten 10:0-Kantersieg gegen eine phasenweise hoffnungslos überforderte slowakische Mannschaft.

"Mich freut es, dass sich die Mannschaft heute für ihre Arbeit auch mit Toren belohnt hat und Vertrauen in ihre Offensivkraft gesammelt hat. Die Slowakei ist natürlich nicht die Mannschaft an der wir unser Leistungs-Niveau in Zukunft messen wollen. Aber, dass Ballkombinationen bei flachem Zuspiel und außerhalb der Reichweite des Gegners sehr gut funktionieren, diese Erkenntnis nehmen wir jedenfalls mit" fasst Corinna Zerbs das heutige Spiel zusammen.

1. Frankreich
2. Tschechien
3. Wales
4. Ukraine
5. Polen
6. Österreich
7. Litauen
8. Slowakei

Aufgrund dieser Ergebnisse kann man bereits erkennen, in welcher Zusammensetzung voraussichtlich die EM-Quali-Turniere 2024 besetzt sein werden. Das Quali-Turnier in dem Österreich spielen wird, besteht aus dem 7. Platzierten der A-Europameisterschaft und den MannschaftenTschechien,Wales,Litauen,Schweiz,Gibraltar.