Wieder eine Erfolgsmeldung einer Legionärin: Irene Balek holt sich mit der deutschen Nationalmannschaft bei den Damen W40 den WM-Titel beim 2. Masters Indoor Hockey World Cup in Hongkong (14.02.-17.02.2019). Mit 4:1 siegten die deutschen Damen im Finale gegen die Niederlande und mit dabei als linke Verteidigerin Irene Balek, die auch nichts von ihrer Torgefährlichkeit als Eckenschützin eingebüßt hat "das Turnier hat echt Spaß gemacht - endlich wieder Gegner, die nicht viel schneller laufen als ich und Eckenschießen macht sowieso Spaß, wenn die Torfrauen nicht mehr so schnell rauslaufen. Das erhöht dann auch die Quote" meinte sie mit einem Augenzwinkern.
Als Österreicherin für Deutschland? Irene klärt uns auf "da gibt es einen Passus in dem Reglement, dass man für eine Nation spielen darf, wenn man eine gewisse Zeit in dem Land lebt und 3 Jahre nicht für Österreich gespielt hat. Ich bin und bleibe natürlich Österreicherin, aber wir stellen ja leider keine Master-Mannschaften bei den Damen. "
Irene übersiedelte bereits Anfang der 2000er als erste österreichische Legionärin und beste Spielerin der Hallen-EM 2000 nach Deutschland. Sie spielte viele Jahre äußerst erfolgreich für den damaligen deutschen Serien-Meister Rüsselsheim RK und wurde 6x Europacup-Sieger, 6x Deutscher Meister und errang bei der Hallen-EM 1998 eine Bronze-Medaille mit Österreich. Mit 183 Länderspielen ist sie Rekord(ex)nationalspielerin und sicherlich die bisher erfolgreichste österreichische Hockeyspielerin.
Deutschland war übrigens bei dem zum zweiten Mal stattfindenden Masters Indoor World Cup - erstmalig unter Organisation der WMH (World Masters Hockey) - äußerst erfolgreich und holte vier WM-Titel - bei den Damen W40 und W45 sowie bei den Herren M40 und M50.
Etwas undurchschaubar scheint insgesamt die Organisation von Master-Bewerben. Grundsätzlich gibt es 2 eigenständige Organisationen - die WGMA, World Grand Masters (Hockey) Association für Altersgruppen O60 bis O75 und die IMHA - International Masters Hockey Association für Altersgruppen O35 bis O55. Mit der wachsenden Zahl der Mitgliedsländer und der wachsenden Anzahl von Mannschaften, die an IMHA-Turnieren teilnehmen, ist es sehr schwierig geworden, überschaubare Turniere zu organisieren - die WGMA stehen vor den gleichen Problemen.
Seit mittlerweile 2012 versuchen FIH, IMHA und WGMA zusammenzuarbeiten, um das World Masters Hockey (WMH) als Ersatz für die beiden Meisterorganisationen im Jahr 2019 einzurichten. Die Vision lautet "A world where Hockey can be a lifelong sport for all". Interne Diskussionen und Querelen behindern allerdings die Umsetzung des WMH-Projektes und die FIH hat vorübergehend die Finanzierung eingestellt. Die IMHA und die WGMA haben nun bis zum 31. Juli 2019 Zeit, um den Aufbau der WMH abzuschließen. Details dieser Entwicklung findet man unter http://internationalmastershockey.org/home/
Österreich ist Mitglied der IMHA und hat bereits in der Vergangenheit mit einer männlichen Seniorenmannschaft an diversen Turnieren teilgenommen. Eine Gesamtorganisation von österreichischen Mastermannschaften in der Altersgruppe 40 bis 60 Jahre fehlt jedoch. Wie so immer scheitert es daran, dass Leute, Initiativen ergreifen und/oder Zeit für eine Organisation investieren und vor allem fehlt es an genügend SpielerInnen, die in einer bestimmten Altersgruppe zusammenpassen. Derzeit ist Christoph Scharner (mailto:chris.scharner@gmail.com) die internationale Kontaktperson - bei Interesse bei ihm melden.
Eine Übersicht über vergangene und zukünftige Events sind zu finden unter http://internationalmastershockey.org/tournaments/
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