Herren | Post SV ist Staatsmeister

18.06.2023 geändert vor 1 Jahr
von Sabine Blemenschütz

Der neue "Best-of-Two"-Modus macht es möglich, dass die heutige Begegnung völlig offen ist. Post SV gewann zwar das gestrige Spiel 4:0, aber nachdem die Tordifferenz keine Berücksichtigung findet, würde SV Arminen heute auch ein 1:0-Sieg genügen, um mindestens das Penalty Shoou-Out zu erreichen. Ein Sieg muss jedenfalls her, um sich die Chance auf den Meistertitel zu bewahren. Post SV würde ein Unentschieden reichen. Also - Spannung garantiert - in ein paar Minuten geht es los.

Anpfiff und los geht es!

Erwartungsgemäß startet SV Arminen druckvoll und aggressiv. Post SV fehlt zu Beginn die Struktur, aber Bohdan Kovalenko gelingt der erste Entlastungsangriff. Er war schon gestern einer der auffälligsten Spieler bei Post SV. Wieder ist es Paul Drusany, der die erste Strafecke in Minute 11 für Post SV holt und wieder kann die Ecke nicht ordentlich gestoppt werden.

Kurz vor Ende des 1. Viertels gibt es eine gelbe Karte für einen Arminen-Spieler - Strafzeit 10 Minuten und damit Überzahl für Post SV. 0:0 torlos endet das erste Viertel.

SV Arminen startet in das 2. Viertel mit einer Strafecke, aber die Ausführung misslingt schon bei der Hereingabe. Es bleibt beim 0:0. Kräfteraubend das Spiel mit einem Spieler weniger. In der 19. Minute Strafecke für Post SV - der Ball von Maximilian Scholz geht am Tor vorbei.

Weitere Schwächung für SV Arminen - bevor die erste Strafzeit endet, gibt es die nächste 2-Minuten-Strafe. Aber sie überstehen die Unterzahl ohne Gegentor. Viel Emotionen im Spiel - die Anspannung ist beiden Mannschaften anzumerken. Die Neutralisierung findet im Mittelfeld statt, wenig Kreiseintritte auf beiden Seiten.

19. Minute - Strafecke für SV Arminen. Sie spielen eine Abgebervariante nach rechts, aber der Ball geht am Tor vorbei und es bleibt zur Halbzeit beim 0:0.

Die nächsten 30 Minuten können den Staatsmeistertitel schon entscheiden. Heißt der neue Meister Post SV oder gewinnt SV Arminen zum 7. Mal in Folge?

Post SV fehlt die Leichtigkeit vom Vortag und SV Arminen gelingt nach vorne keine entscheidenden Szenen, um gefährlich vor das Tor zu kommen. In der 40. Minute holt Geißler die nächste Strafecke für Post SV, aber Paul Kramer läuft die Ecke ab. Es bleibt beim 0:0. Doch gleich darauf langer Ball von rechts in den Kreis, Niklas Grüner rutscht mit der Rückhand in den Kreis und sticht den Ball in das Tor. 1:0 für Post SV in der 41. Minute.

Wieder hat SV Arminen die Emotionen nicht unter Kontrolle und schwächt sich neuerlich mit Gelb und Grün. 5 Minuten Unterzahl und zwei davon mit zwei Leuten weniger.

Genau in dieser Situation erhöht Bohdan Kovalenko durch eine schöne Einzelaktion auf 2:0 für Post SV. Sekunden vor Ablauf des 3. Viertels erspielt sich SV Arminen eine Eckenserie. Die 4. Ecke in Folge passt genau - Florian Steyrer setzt den Ball in die Kreuzecke. 2:1 aber SV Arminen bleibt noch in Unterzahl zu Beginn des letzten Viertels.

12 Minuten noch in dem Spiel und beide Mannschaften wieder komplett mit allen Spielern am Feld - aber nicht lange. Post SV holt sich mit der nächsten Aktion eine gelbe Karte. SV Arminen erzeugt den notwendigen Druck, aber aussichtsreiche Bälle Richtung gegnerischen Kreis können nicht unter Kontrolle gebracht werden.

Es bleiben noch 6 Minuten und SV Arminen braucht 2 Tore, sonst ist Post SV nach 2006 neuer Feldmeister.

Bohdan Kovalenko ist der entscheidende Unterschied - er zieht entlang vom Kreis und macht das Tor mit der argentinischen Rückhand. Kaum ist das Tor eingetragen, holt Florian Steyrer einen 7m für SV Arminen. Sebastian Eitenberger trifft und es steht 3:2.

Es laufen die letzten beiden Spielminuten - Post SV ist österreichischer Staatsmeister und entscheidet beide Finalspiele für sich.

Post-Kapitän Benjamin Stanzl überzeugt in dem Spiel durch eine perfekte Defensivleistung - er dirigiert seine Mitspieler, verleiht der Abwehr ein kompaktes Auftreten und gewinnt seine Zweikämpfe "ich bin überglücklich - wir haben uns den Sieg wahrlich verdient. In der entscheidenden Phase haben wir als Mannschaft überzeugt und unsere Leistung abrufen können. Endlich können wir wieder einmal einen Feldtitel für uns verbuchen."

"Leider konnten wir nie vorlegen" fasst Arminen-Coach Nitan Sondhi zusammen "sonst hätte es heute noch spannender sein können. Wir haben heute viel besser gegen den Ball gespielt, aber in Summe hat es nicht gereicht - Schade!"

Post-Präsident Clemens Rarrel meint "so spannend hätten wir es heute nicht machen müssen. Aber in Summe haben wir uns den Titel verdient - wir waren in beiden Spielen die bessere Mannschaft und haben mit der Leistung von Paul Drusany und Bohdan Kovalenko vor allem im Sturm die effektiveren Spieler gehabt."

Unter diesem Link gibt es noch mehr Fotos von Manfred Eitenberger