HC Wien holt ersten Meistertitel seit 22 Jahren

28.06.2015

Die Herren von HC Wien haben den ersten Meistertitel seit 22 Jahren geholt. In einem dramatischen Finale setzte sich die Mannschaft von Trainer Tomasz Szmidt im Shootout mit 2:0 gegen Titelverteidiger und Favorit SV Arminen durch. Nach 70 Minuten und der Verlängerung war es 1:1 gestanden. „Wir haben eine Traumpartie gespielt“, so der erste Kommentar von HC-Wien-Trainer Tomasz Szmidt. „Ich habe mir morgen schon freigenommen“, gestand Kapitän Tobias Handel-Mazzetti vor der anstehenden Meisterfeier.

Im Finale hat der HC Wien die ersten guten Chancen, lässt früh eine Strafecke aus und scheitert kurz danach allein vor Arminen-Tormann Michael Mäntler. Das 1:0 macht dann der Titelverteidiger: Dominic Uher bringt die SV Arminen mit einer feinen Strafecke in Führung.

Und es geht munter weiter. Beide Teams kommen zu starken Chancen, beide Teams lassen einige Strafecken aus – aber der HC Wien lässt den Kopf trotz Rückstand nicht hängen, bleibt bissig und nahe am Ausgleich. Aber Andreas Wellan verfehlt aus spitzem Winkel haarscharf. Im Gegenzug hat der HC Wien Glück nicht das 0:2 zu kassieren, aber Routinier Georg Kölbl kratzt den Ball artistisch von der Linie.

Szmidt gleicht für HC Wien aus
Ende des dritten Viertels darf der HC Wien dann aber jubeln: Eine Strafeckenkombination landet nach etlichen Umwegen bei Bartosz Szmidt, der aus kurzer Distanz zum verdienten 1:1 einschiebt. Danach bleibt es rasant – und die SV Arminen hat in den Schlussminuten den Titel schon am Schläger, aber die Strafecke geht knapp am Tor vorbei. Drei Minuten vor dem Ende hat dann auch der HC Wien noch die Chance zur Titelentscheidung, kommt mit seiner Strafecke aber an Nationalteamtormann Michael Mäntler nicht vorbei. Mit der Schlusssirene gibt es die letzte Strafecke der Partie für die SV Arminen, aber die HC-Defensive-hält erneut – es geht in die Verlängerung mit Golden Goal.

Und auch dort suchen beide Teams die Entscheidung ohne ins Shootout zu müssen, gehen motiviert in die Offensive. In der ersten Hälfte fallen aber noch keine Tore. Die erste ganz große Chance hat dann Anfang der zweiten Hälfte der HC Wien mit einer Strafecke – aber wieder einmal reagiert Arminen-Goalie Mäntler auf der Linie stark. Weil Franz Lindengrün Sekunden vor dem Abpfiff mit der Rückhand knapp verzieht ist klar, es geht ins Shootout.

HC Wien jubelt im Shootout
Und dort scheitert als erster Schütze Franz Lindengrün vom HC Wien, aber auch Dominic Uher vergibt für die Arminen. Auch die nächsten Versuche scheitern: Marcel Hilbert trifft für den HC Wien nicht, Pit Rudofsky für Arminen. Leon Thörnblom ist dann der erste Spieler, der seinen Penalty zum 1:0 verwertet und den HC Wien damit in Führung bringt, weil Jan Petersen nicht trifft.

Bartosz Szmidt legt dann zum 2:0 nach, als er den nach einem Foul fälligen Siebenmeter sicher verwertet. Weil danach Sebastian Eitenberger vergibt ist der erste Meistertitel seit 22 Jahren für den HC Wien perfekt.

Reaktionen
Tomasz Szmidt (HC-Wien-Trainer): „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft. Wir haben eine Traumpartie gespielt. Das ist unser Traum, den wir hier verwirklicht haben. Jetzt ist Pause und Feiern angesagt. Das wird noch eine lange Nacht heute.“

(Kapitän HC Wien): „Wir waren am Punkt voll fokussiert. Arminen hatte den Druck, das haben wir gewusst. Unsere mannschaftliche Geschlossenheit hat den Ausschlag gegeben. Jetzt geht es weiter bis in die Früh. Ich habe mir morgen schon freigenommen.“

HC Wels kehrt in die Herren-Bundesliga zurück
In der Relegation feierten der Post SV und Prater Siege. Post hatte beim 9:1 gegen den HC Wels keinerlei Probleme. B-Ligist Prater feierte einen umkämpften 4:3-Sieg gegen den HC Wr. Neudorf und könnte somit in die Bundesliga aufsteigen. Aufgrund des Verzichts der Wiener kommt aber nun B-Liga-Vizemeister HC Wels zum Zug.

Die Oberösterreicher kehren nach langer Abwesenheit mit ihren Herren in zurück ins Österreiches höchste Spielklasse und feiern im September ihr Comeback in der Bundesliga.

Die Besten der Saison
Bester Spieler bei den Herren wurde Bartosz Szmidt vom HC Wien, bester Tormann Philippe Thiltges von VeriFone WAC. Die Torjägerkrone sicherte sich Patrick Schmidt von der SV Arminen mit 11 Toren. Bei den Damen wurde Joanna Wieloch von SV Arminen als beste Spielerin ausgezeichnet, Karin Stiefelmeyer von NAVAX AHTC als beste Torfrau. Torschützenkönigin wurde Arminen-Spielerin Monika Specjal mit 25 Saisontoren.