Österreich steht im WM-Finale! Das Team von Trainer Tomasz Laskowski kommt im Halbfinale gegen Überraschungsteam Iran vor etwa 5.000 Zuschauern in der Arena Leipzig zu einem verdienten 7:5-Sieg und steht damit erstmals im Endspiel um die Hallenhockey-Weltmeisterschaft. Gegner dort sind am Sonntag (14.30) die Niederlande, die überraschend Gastgeber Deutschland in einem dramatischen Halbfinale mit 2:1 im Shoot Out niederrangen.
"Es ist unbeschreiblich", befand Teamchef Laskowski nach dem Abpfiff. "Morgen ist es Zeit ganz oben zu stehen", so der Ex-Nationalspieler weiter. "Unser Matchplan ist voll aufgegangen. Früh führen und den Iran laufen lassen", stellte Kapitän Benny Stanzl fest und lobte das Betreuerteam: "Wir waren perfekt eingestellt. Das Betreuerteam arbeitet auf Weltklasseniveau." Komplett zufrieden war Stanzl aber nicht: "Dass wir am Ende die Spannung etwas verloren haben, darf uns nicht passieren. Aber auch das wird unser Trainerteam mit uns analysieren. Wir freuen uns jetzt auf das Finale", richtete er den Fokus schon auf Endspiel am Sonntag.
Österreich kontrolliert das Spiel
Die Partie gegen den Iran ist eine Kopie der bisherigen ÖHV-Auftritte: Man kontrolliert das Spiel, ist hochkonzentriert und geht in Führung: Xaver Hasun verwertet einen Pass von Michael Körper schon in der dritten Minute zum 1:0. Nur drei Minuten später erhöht Dominic Uher mit einer starken Strafecke ins kuzre Kreuzeck auf 2:0. Nach der ersten Strafecke für den Iran in Minute elf lässt Österreich einige gute Chancen auf einen höheren Vorsprung aus – so misslingen etwa zwei Strafecken, einmal verpasst Patrick Schmidt haarscharf am langen Eck und Kapitän Benny Stanzl verzieht im Fallen knapp. Der Iran kommt unterdessen kaum in gefährliche Positionen und kassiert 11 Sekunden vor dem Pausenpfiff ein drittes Tor: Sebastian Eitenberger dribbelt durch den Schusskreis und stellt auf 3:0.
Österreich macht auch in Hälfte zwei munter weiter: Nach 90 Sekunden stellt Michael Körper per Strafecke schon auf 4:0, in der 25. Minute wieder per Ecke auf 5:0. Zwei Minuten später trifft dann der Iran erstmals: Kapitän Masoud Bohlooli nützt eine Strafecke zum 1:5. Als Florian Steyrer in der 30. Minute im Schusskreis gelegt wird und Michael Körper den Siebenmeter zum 6:1 versenkt, ist der alte Abstand aber wieder hergestellt.
Iran kommt noch einmal heran
Allerdings schlägt der Iran postwendend zurück und macht die Partie wieder eng: In der 31. Minute durch Behdad Beiranvand und in der 33. und 34. Minute durch Hamid Noraniyan – und plötzlich steht es nur mehr 4:6. Österreich bleibt aber konzentriert, lässt sich nicht aus der Fassung bringen.
Spätestens mit dem 7:4 durch Michael Körper – sein viertes Tor in Hälfte zwei – ist aber alles entschieden und Österreich zum ersten Mal im WM-Finale.
Im Finale gegen die Niederlande
Gegner der ÖHV-Herren im WM-Finale sind die überraschend die Niederländer. In einem spektakulären Halbfinale rangen die „Oranjes“ Titelverteidiger und Gastgeber Deutschland mit 2:1 im Shoot Out nieder. Die Niederländer lagen bereits nach neun Minuten mit 3:0 in Führung, waren acht Minuten vor dem Ende mit 4:1 vorne. Mit einem Kraftakt glich Deutschland zwar in den letzten Spielminuten noch aus, im Shoot Out setzten sich die Niederlande dann aber endgültig durch. Deutschland wird damit erstmals in der WM-Geschichte den Titel nicht verteidigen.