Hallen-WM: ÖHV-Herren haben Bronze zu verteidigen

30.01.2015 geändert vor 1 Jahr

Australien, Deutschland, Iran, Schweden und Tschechien – das sind die Gegner von Österreichs Herren bei der Hallen-Weltmeisterschaft von 4. – 8. Februar 2015 in Leipzig, zu der das Team von Trainer Tomasz Laskowski heute Abend anreisen wird. Und der Papierform nach ist die ÖHV-Auswahl als Nummer vier im FIH-Ranking ganz vorne dabei – nur Titelverteidiger Deutschland steht als Nummer eins vor Österreich, dem WM-Dritten von 2011.

Tschechien folgt allerdings als Fünfter dicht dahinter, Australien hat als Nummer neun schon Respektabstand, ebenso wie der Iran auf Platz zehn. Das Ranking von Schweden könnte hingegen ein wenig täuschen: Die aktuelle Nummer 17 der Welt hat mit den Björkman-Brüdern zwei ausgewiesene Hallenspezialisten im Kader, die mit dem ÖHV-Trio Stanzl, Hasun und Körper mit dem Harvestehuder THC die Deutsche Bundesliga aufmischen.

"Mein absoluter Wunschkader"
Aber Österreichs Team ist ideal aufgestellt: "Die notwendige Qualität für eine Medaille haben wir. Ich kann mit meinem absoluten Wunschkader nach Leipzig fahren. Alle Spieler sind fit. Nach den Testspielen gegen Südafrika, Kanada und Deutschland werden wir den endgültigen 12-Mann-Kader nominieren", erklärt Teamchef Laskowski.

Einziges Problem ist allerdings der Spagat zwischen vielen ÖHV-Zielen. "Unser Fokus liegt eigentlich auf der World League und der damit verbundenen Olympiaqualifikation. In die WM starten wir daher mit relativer kurzer Vorbereitung. Aber der Wechsel zwischen Halle und Feld kann auch für neue Reize sorgen und einen Spaßfaktor erzeugen", so Laskowski, der auf den gewählten Weg vertraut. Ob dieser funktioniere, können man freilich erst nach der WM sagen. Dafür wird in Leipzig noch am WM-Feinschliff gearbeitet: Neben täglichen Trainingseinheiten stehen noch Freundschaftsspiele gegen Südafrika, Kanada und Gastgeber Deutschland am Programm.

Bronze von 2011 zu verteidigen
Das Ziel der ÖHV-Auswahl ist jedenfalls klar: Nach Platz sechs bei der WM-Premiere 2007 in Wien und Bronze 2011 in Poznan (POL) soll nun wieder eine Medaille her. Immerhin haben die ÖHV-Herren seit 2008 kein Großereignis mehr ohne Edelmetall beendet, da gab es EM-Bronze.

2010 folgte der Europameistertitel in Almere (NED), 2012 wieder EM-Bronze, ehe man bei der Heim-EM 2014 erst in der Verlängerung des Shoot Outs an Europameister Deutschland scheiterte und Silber holte.

Drei Europameister im WM-Kader
Routine ist im ÖHV-Team jedenfalls durchaus vorhanden: Mit Benjamin Stanzl, Michael Körper und Goalie Mateusz Szymczyk stehen immerhin drei Europameister im Kader von Tomasz Laskowski. Mit Patrick Schmidt kommt noch ein Spieler dazu, der bei WM-Bronze 2011 dabei gewesen ist. Und auch Teamchef Laskowski weiß, wie man Edelmetall holt: Neben dem Vize-Europameistertitel von 2014 hat der Ex-Teamspieler unter anderem auch U21-EM-Titel von 2013 und 2015 zu verantworten.

Außerdem haben es auch zwei frischgebackene U21-Europameister in das ÖHV-Aufgebot geschafft: Bartosz Szmidt wurde beim Titelgewinn als bester Spieler der EM-geehrt, Pit Rudofsky verpasste nur knapp die Torjägerkrone.

Was aus der anderen Gruppe droht
Die potenziellen Gegner im Viertelfinale können sich allerdings ebenfalls sehen lassen: Mit Polen und Russland lauern etwa die Nummern zwei und drei im Hallen-Ranking der FIH, dazu kommen mit den Niederlanden (6.) und Kanada (7.) weitere schlagkräftige Truppen. Die Schweiz als Nummer elf der Welt ist aber ebenfalls nicht zu unterschätzen, während Südafrika (15.) eine der großen Unbekannten ist.

Das ÖHV-Team für Leipzig
Michael Körper (Harvestehuder THC)
Benjamin Stanzl (Kapitän, Harvestehuder THC)
Michael Minar (SV Arminen)
Sebastian Eitenberger (SV Arminen)
Mateusz Szymczyk (SV Arminen)
Michael Mäntler (SV Arminen)
Patrick Schmidt (SV Arminen)
Pit Rudofsky (SV Arminen)
Bartosz Szmidt (HC Wien)
Dominik Uher (SV Arminen)
Florian Steyrer (SV Arminen)
Xaver Xasun (Harvestehuder THC)

Trainer: Tomasz Laskowski
Co-Trainer: Tomasz Szmidt
Video: Robert Bele
Physio: Christian Wallisch
Manager: Jens Peters