Österreichs Hockey-Herren sind dem Traum von Olympia 2016 in Rio de Janeiro einen großen Schritt näher gekommen. Im Halbfinale der zweiten Runde der World League in Chula Vista rang das Team von Trainer Tomasz Laskowski Russland mit 4:2 im Shootout nieder, nachdem es nach 60 Minuten 1:1 gestanden war. Damit steht die ÖHV-Auswahl in der dritten Runde der World League, wo im Juni die Plätze für die Olympischen Spiele 2016 vergeben werden.
„Das war pure Dramatik“, so Teamchef Laskowski nach dem Shootout. „Und in diesem Horrorszenario haben wir gewonnen. Die Jungs haben sich diesen Erfolg verdient“, so der Ex-Teamspieler weiter.
Heimanns-Premiere sorgt für die Führung
Das Spiel beginnt mit einem ausgeglichenen ersten Viertel, beide Teams tasten sich anfangs ab und wollen vor allem Fehler vermeiden. Österreich bringt zwar einen Torschuss an, aber der Winkel ist zu spitz. Im zweiten Viertel geht es ähnlich weiter - allerdings ist Österreich gleich mit der ersten Strafecke erfolgreich: Julius Heimanns schließt eine starke Kombination per Stecher mit seinem ersten Länderspieltor für Österreich zum 1:0 ab (27.) - gleichzeitig der Halbzeitstand.
Aber Russland kontert kurz nach Wiederanpfiff, als Igor Siniagin einen Siebenmeter zum 1:1 verwerten kann (33.). Österreich gerät in der Folge heftig unter Druck, kann sich aber vor allem bei Goalie Mateusz Szymczyk bedanken, dass es beim 1:1 bleibt. Zuerst kratzt er in Zusammenarbeit mit Dominic Uher und Kapitän Benny Stanzl eine Strafecke von der Linie, um wenig später auch alleine glänzend zu reagieren.
Spätestens im Schlussviertel wird Szymczyk dann endgültig zum Helden. Wieder machen die Russen viel Druck und kommen vier Sekunden vor dem Abpfiff zu einem Siebenmeter - aber Österreichs Tormann hält und bringt sein Team ins Shootout.
Körper entscheidet das Shootout
Dort bleibt die ÖHV-Auswahl dann aber ganz cool. Benny Stanzl und Dominic Uher versenken die ersten beiden Penalties, wie auch die Russen. Als dritter Schütze verwertet dann auch Daniel Fröhlich, allerdings scheitert Igor Siniagin und bringt Österreich damit in Führung.
Im vierten Durchgang scheitert dann Sebastian Eitebenerger ebenso, wie sein russisches Gegenüber - und damit kann Michael Körper als letzter Schütze Österreichs alles klar machen - und tut das auch! Der Hamburg-Legionär trifft zum umjubelten 4:2 und schießt Österreich ins Finale.
Dort wartet am Sonntag Irland, das im Halbfinale einen 2:0-Sieg gegen Kanada feiern konnte. Anpfiff ist in der Nacht von Sonntag auf Montag wieder um 00.15 österreichischer Zeit.
Kampf um Olympia 2016 im Juni 2015
Mit dem Finaleinzug steht Österreich schon fix in der dritten Runde der World League, wo die Plätze für die Olympischen Spiele 2016 vergeben werden. Runde drei besteht aus zwei Turnieren zu jeweils zehn Teams. Die besten sechs Teams beider Turniere, die nicht als Kontinentalmeister bereits für Olympia qualifiziert sind, bekommen ihre Fixplätze. Gespielt wird im Juni 2015 in Buenos Aires (ARG) bzw. Antwerpen (BEL). Für welches der beiden Turniere Österreich eingeteilt wird steht noch nicht fest und wird in der zweiten März-Hälfte veröffentlicht.