Eine Frage beschäftigt Österreichs Hockey-Fans uns Spieler seit Beginn der Hallensaison: Fallen nach der Reduzierung auf vier Feldspieler eigentlich mehr oder weniger Tore als vorher? Die klare Antwort darauf: Nein. Das Spiel selbst hat sich massiv verändert, Tore fallen deshalb aber auch nicht mehr oder weniger. Es war eine treffereiche Saison, insgesamt auffällig war es mit zwei Ausnahmen jedoch nicht: Deutschlands Damen-Bundesliga scheint in Torlaune zu sein und bei der Herren-Europameisterschaft fielen mehr Treffer. Ansonsten bewegt man sich zielsicher im Bereich der letzten Jahre.
Herren mit 11,6 Toren pro Spiel
In der Herren-Bundesliga sind im Schnitt 11,6 Tore pro Spiel gefallen. Am Ende der letzten drei Saisonen gab es durchwegs weniger Tore: 2012/2013 fielen im Schnitt nur 9,0 Treffer, 11/12 waren es 10,1 und 10/11 11,1. Allerdings waren die Jahre davor trefferreicher als die aktuelle Saison. In der Spielzeiten 2009/2010 und 2008/2009 klingelte es pro Partie jeweils 11,8 Mal. Die Reduzierung auf vier Feldspieler hat an der Torquote also im Wesentlichen nichts geändert.
Ähnlich das Bild in der Damen-Bundesliga - dies ist allerdings aufgrund des heuer geänderten Modus mit zwei Vierer-Gruppen nur bedingt vergleichbar. Am Ende des Grunddurchgangs sind heuer im Schnitt 8,0 Tore gefallen. In den letzten beiden Saisonen waren es zwar deutlich weniger mit 7,0 (12/13) bzw. 6,2 (11/12), dafür waren es in den Jahren davor teils deutlich mehr: 2010/2011 fielen im Schnitt 9,1 Tore pro Spiel, 2009/2010 immerhin 8,0 und 2008/2009 sogar 10,3.
Auch in Deutschland nichts Neues
Auch in der Deutschen Bundesliga hat sich praktisch nichts geändert: Bei den Herren sind in der aktuellen Saison im Schnitt 15,7 Tore pro Spiel gefallen. In den letzten zwei Jahren waren es zwar jeweils nur 13 Treffer, davor gab es aber ähnlich viele Tore zu bejubeln. 2010/2011 fielen mit 15,4 nur knapp weniger, 2009/2010 mit 15,9 Toren sogar knapp mehr und 2008/2009 bewegte man sich mit einem Schnitt von 15,3 ebenfalls im gleichen Bereich. Hätte die Nordstaffel mit über 20 Treffern pro Spiel nicht für ein Torfestival gesorgt, wäre man heuer sogar deutlich tiefer gelegen. Mit Österreich vergleichbar ist das übrigens nicht: In der Liga des Welt- und Europameisters wird bei Herren und Damen mit 2 x 30 Minuten deutlich länger gespielt als in der heimischen Bundesliga.
Deutschlands höchste Damenliga bietet eine von zwei Ausnahmen, liegt mit dem Schnitt der aktuellen Saison teils deutlich über den Vorjahren. Mit 11,1 Toren pro Spiel in der Saison 2013/2014 übertrumpft man dort die letzten Jahre. 2012/2013 waren es nur 9,0 Treffer pro Partie, 2011/2012 lag die Quote bei 9,8. 08/09, 09/10 und 10/11 lag man zwar näher am aktuellen Schnitt, mit 10,4, 10,3 und 10,4 Toren aber trotzdem spürbar darunter.
Mehr Tore bei Herren-Europameisterschaften
Eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren gab es außerdem bei Herren-Europameisterschaften. In Wien sind 2014 in der Gruppenphase im Schnitt 10,7 Tore gefallen. 2012 waren es nur 7,2, 2010 fielen gar nur 6,6 Treffer. 2008 und 2006 waren es zwar immerhin 9,5 bzw. 8,6 Tore pro Spiel, aber immer noch deutlich weniger als zuletzt. Bei Damen-Europameisterschaften sieht's dafür wieder ganz anders aus. Mit 7,7 Toren pro Partie in Prag 2014 fielen zwar mehr Tore als 2012 (6,8), aber weniger als 2010 und 2008 (8,6 bzw. 9,7). 2006 bewegte man sich mit 7,2 beinahe auf heutigem Niveau.
Interessantes Detail am Rande: Bei der Herren-EM 1994 in Bonn fielen noch 13,8 Tore pro Spiel.