Österreich auf dem Weg zur Olympia-Quali?

19.08.2022 geändert vor 1 Jahr
von Sabine Blemenschütz

Mit den EM-Qualifiern startet Österreich seine ersten Schritte für eine mögliche Teilnahme an den olympischen Spielen 2024 in Paris sowohl bei den Herren als auch bei den Damen. Dazu gibt es ein derzeit sehr theoretisches Gedankenmodell, das noch durch viele Faktoren beeinflusst wird. Klar ist - das Abschneiden bei den EM-Qualifikationsturnieren ist ein ganz wesentlicher Grundstein.

Die Weltrangliste Ende Jänner 2023 bestimmt die Quoten pro Kontinent für den Olympia-Qualifier. Herangezogen werden die Top 24, wobei je ein Platz pro Kontinent für den Kontinentalmeister herausgenommen wird und zusätzlich Frankreich (als Veranstalter) und Wales sowie Schottland (wegen Teilnahme als Großbritannien) wegfallen.

Dann hat Europa höchstwahrscheinlich 7 Qualifikationsplätze bei den Herren und 8 Plätze bei den Damen. Wenn man die oben angeführten Nation wegrechnet, dann schaffen aus der A-Europameisterschaft die restlichen 5 Mannschaften und aus der B-Europameisterschaft noch 2 weitere Herrenmannschaften die Teilnahme an dem Olympia-Qualifier.

Bei den Damen würde es sich ergeben, dass sich zu den Mannschaften der A-Europameisterschaft noch 4 Damenmannschaften aus der B-Europameisterschaft qualifizieren könnten.

Wie gesagt, ist dieses Gedankenspiel noch sehr theoretisch und nach den EM-Qualifiern ergibt sich ein etwas klareres Bild. Wichtig ist aber u.a. auch, dass Europa keine Startplätze z.B. an Asien verliert und deshalb ist die Weltrangliste im Hintergrund sehr entscheidend.

Das Herrenturnier findet im Wiener Hockeystadion vom 23.-26.08.2022 statt. Österreich bestreitet folgende Spiele:

23. August 2022 17:45 AUT v UKR
24. August 2022 17:45 ITA v AUT
26. August 2022 12:00 AUT v CRO

Die Zielsetzung der Herren ist klar und diese wird von Head-Coach Robin Rösch folgendermaßen kommentiert: "Wir befinden uns mit der Mannschaft in einer Umbruchphase und hatten nur eine kurze Vorbereitung. Trotzdem gehen wir selbstbewusst in das Turnier mit dem Willen das Ding zu gewinnen. Als stärkster Konkurrent ist Italien anzusehen. Sie spielen mit 7 eingebürgerten Argentiniern, 3 Spielern aus der belgischen Liga und einem holländischen Tormann mit italienischem Pass. Wird spannend was uns da erwartet!"

Neben Gastgeber Österreich (WR19) und Italien (WR28) gehen Kroatien (WR47) und die Ukraine (WR30) in Wien an den Start. Der österreichische Schiedsrichter Michael Gholami-Eilmer wurde als nationaler Schiedsrichter für dieses Turnier nominiert.

Als Gastgeber hoffen die Herren auf starke Unterstützung der Fans als "12. Mann" vor Ort. Mit kostenlosem Eintritt wird den Fans die Entscheidung zusätzlich versüßt.

Das Damenturnier wird in Dunkirk (Frankreich) vom 24.-27.08.2022 ausgetragen. Österreich spielt zu folgenden Zeiten:

24. August 2022 18:15 SCO v AUT
26. August 2022 13:00 AUT v SUI
27. August 2022 12:45 AUT v FRA

Head-Coach Corinna Zerbs zeigt sich aufgrund des Teilnehmerfeldes vorsichtig realistisch "Die Vorbereitung für das Event ist vorbei. Wir haben uns von Spiel zu Spiel verbessert und besser eingespielt. Einige Spielerinnen mussten aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen leider absagen, wir haben jedoch einen großen Kader mit viel Qualität und können die Ausfälle gut kompensieren. Das Ziel bei dem Bewerb ist die Qualifikation für den B-Pool im nächsten Jahr. Um das Ziel zu erreichen, müssen wir 2. oder 3. werden. Klar ist, dass wir in jedem Spiel performen müssen. Wir sind bereit, freuen uns auf die Spiele und sind uns sicher die Zielsetzung erreichen zu können."

Die Spiele der Damen können zumindest im Livestream unter Eurohockey.tv verfolgt werden.

ALLE Spiele der Herren werden zusätzlich LIVE im österreichischen Fernsehen auf ORF Sport+ gezeigt.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass im Sinne einer Unterstützung der ukrainischen Sportler:innen das Sportministerium gemeinsam mit dem Österreichischen Hockeyverband die Kosten für den Aufenthalt der U21-Damen (im Juli) und der Hockeyherren aus der Ukraine übernommen hat.

Ebenfalls dazu beigetragen hat die österreichische Hockeygemeinde - die Fahrtkosten wurden zum Teil aus den Eintrittsgeldern vom Final Four im Hockeystadion bezahlt.