Österreichs Herren verkaufen sich zum Auftakt der Olympiaqualifikation im Halbfinale der World League in Buenos Aires teuer, müssen aber trotzdem eine etwas zu hohe 0:3-Niederlage gegen den Gastgeber und WM-Dritten von 2014 Argentinien hinnehmen. Die Tore der Nummer sechs der Weltrangliste fallen gegen eine starke ÖHV-Defensive (FIH-22.) ausschließlich aus Strafecken.
"Leider hat nicht geklappt, was wir uns vorgenommen haben. Nach dem 0:1 hätten wir zuschlagen müssen, aber mit dem 0:2 war die Partie für uns gelaufen", so Teamchef Tomasz Laskowski, der die Partie als "gute Vorbereitung" auf das nächste Spiel sieht. "Gegen Kanada wollen wir unsere Chancen nützen", so der Ex-Teamspieler weiter.
Viel passiert nicht zu Spielbeginn. Einerseits, weil Österreich kaum zu Chancen kommt. Andererseits, weil die ÖHV-Defensive bombenfest steht und Argentinien kaum Raum lässt um gefährlich zu werden. Erst nach zwanzig Minuten wird es erstmals heikel: Aber die Strafecken-Abwehr um Goalie Mateusz Szymczyk hält und entschärft zwei Versuche der Gastgeber.
Dritte Ecke sorgt für Rückstand
Acht Minuten vor der Pause ist es dann aber doch passiert: Die dritte Strafecke der Argentinier landet im österreichischen Tor. Der erste Schuss kann zwar noch ans Lattenkreuz abgefälscht werden, beim Nachschuss ist Szymczyk dann aus kurzer Distanz aber ohne Chance und Ignacio Ortiz stellt in der 22. Minute auf 0:1.
Nach der Halbzeitpause bietet sich ein ähnliches Bild, auch wenn Österreich versucht mehr in die Offensive zu kommen. Große Chancen gibt es aber auf beiden Seiten nicht – auch, weil Bartosz Szmidt einen Pass nach starkem Stanzl-Solo verpasst. In der 36. Minute wird es dann bei einer Strafecke gegen Österreich kurz brenzlig, aber die Defensive ist wieder einmal hellwach. Es folgt eine sehenswerte Aktion von Florian Steyrer, der aus dem eigenen Viertel bis an die gegnerische Grundlinie antritt – dort findet er aber keinen Abnehmer für seinen Querpass vor das Tor.
Nächste Ecke, zweites Tor
Aber damit wird Österreich offensiv stärker, kommt dem argentinischen Schusskreis immer näher. Allerdings zumindest vorerst ohne dabei die ganz große Chance auf den Ausgleich vorzufinden. In der Defensive gibt es zwei Minuten vor dem Ende des dritten Viertels einmal Strafeckenalarm, aber Kapitän Benny Stanzl fordert zu Recht den Videobeweis und die Entscheidung wird zurückgenommen. Eine Minute später steht es trotzdem 0:2 – und wieder ist es ein Strafeckennachschuss: Goalie Szymczyk wehrt den ersten Schuss ab, ist aber im Anschluss wie beim 0:1 aus kurzer Distanz ohne Chance, als Lucas Vila per Rückhand trifft (45.).
Auch im Schlussviertel sind es praktisch nur Strafecken mit denen Argentinien Österreichs Defensive gefährlich wird. In der 47. Minute klärt Mateusz Szymczyk aber stark, zwei Minuten später blockt Michael Körper den Schuss und verhindert eine Wiederholung der Strafecke dem nächsten erfolgreichen Videobeweis. Acht Minuten vor dem Ende hätte Körper dann auf der Gegenseite die große Chance am Schläger, als Österreich zu ersten Strafecke des Spiels kommt – aber die Ausführung ist nicht ideal und der Eckenspezialist kommt nicht zum Schuss. 01:06 Minuten vor dem Ende fällt dann sogar noch das 0:3 aus einem Konter durch Nicolas Della Torre.
Jetzt wartet Kanada
Nächster Gegner ist am Donnerstag (4. Juni) Kanada, das zum Auftakt einen 3:2-Sieg gegen Spanien gefeiert hat. Anpfiff ist um 18.00 Uhr Ortszeit bzw. 23.00 Uhr in Österreich.