Österreichs Herren haben im Halbfinale der World League auch das zweite Spiel verloren. Gegen Kanada lief das Team von Trainer Tomasz Laskowski in eine 0:3-Niederlage. Die Olympiachance der ÖHV-Auswahl ist aber vor den letzten beiden Gruppenspielen unverändert intakt.
Österreich steht im ersten Viertel defensiv gewohnt gut – und kommt in der 7. Minute zur ersten Großchance der Partie: Der Bilderbuchkonter wird aber von einem fliegenden Kanadier in letzter Sekunde am Schusskreisrand gebremst. Fünf Minuten später stellt dann die Eckenabwehr des ÖHV ihre Qualität unter Beweis, als Michael Körper die erste Chance der Kanadier sauber entschärft. Übrigens die einzige nennenswerte Chance der Nordamerikaner im ersten Viertel.
Unglückliches Tor zum Rückstand
Im zweiten Viertel kommt Kanada zu genau einer Chance, aus der aber das 0:1 wird – eine haarscharfe Entscheidung, die erst nach Videostudium bestätigt wird. Mark Pearson trifft vom Schusskreisrand etwas glücklich ins lange Eck. Weil Österreich seine Gefährlichkeit bis zur Pause aber nur andeutet, bleibt es in der Halbzeit beim knappen Rückstand.
Zwei Minuten nach der Pause ist der Ball wieder im österreichischen Tor, aber diesmal hat die ÖHV-Auswahl den vom Schiedsrichter selbst geforderten Videobeweis auf ihrer Seite und es bleibt beim 0:1. In der Folge erhöht Österreich den Druck, kommt zu Schusskreisszenen und presst die Kanadier phasenweise tief in ihre Hälfte. Trotzdem brennt in der 39. Minute nach einem Defensivpatzer kurz der Hut, aber Goalie Mateusz Szymczyk ist auf der Linie zur Stelle. Im Gegenzug die bis dahin beste ÖHV-Chance, aber auch Kanadas Schlussmann kann sich auszeichnen, als ein starker ÖHV-Angriff über ihn hereinbricht.
Konter sorgen für die Entscheidung
Aus einem Konter fällt in der 44. Minute dann das 0:2. Devon Noronha Teixiera legt am Ende eines rasanten Konters den Ball glücklich an Goalie Szymczyk vorbei und schließt aus spitzem Winkel erfolgreich ab. Acht Sekunden vor dem Ende des dritten Viertels kommt Österreich dann zur ersten Strafecke des Spiels: Kanada kann den ersten Versuch zwar nur irregulär klären, aber auch die Folgeecke bringt Österreich nicht im Tor unter.
Aber schon in der ersten Minute des Schlussviertels holt Michael Minar die nächste Strafecke für sein Team – allerdings lässt Österreich auch diese Chance mit schwacher Ausführung ungenützt. Die Konsequenz: Die ÖHV-Auswahl muss jetzt volles Risiko nehmen, zieht Kapitän Benny Stanzl in den Sturm und setzt alles auf eine Karte, ohne aber zu klaren Torchancen zu kommen. Tormann Mateusz Szymczyk muss sechs Minuten vor dem Ende sogar aus kurzer Distanz retten, um einen höheren Rückstand zu vermeiden. Trotzdem fällt das 0:3 noch – und es ist fast ein Spiegelbild des letzten Treffers der Argentinier am Vortag: 31 Sekunden vor dem Ende schließt Matthew Sarmento einen Konter alleine ab.
Reaktionen
Tomasz Laskowski (ÖHV-Teamchef): „Das ist sehr enttäuschend. Wir haben unsere Leistung nicht auf den Punkt gebracht. Damit haben wir leider verloren. Jetzt werden wir unsere Kräfte sammeln und gegen Spanien startet unsere Mission neu.“
Benjamin Stanzl (Kapitän): „Unseren Matchplan konnten wir nicht umsetzen. Eine dumme Aktion haut uns dann alles zusammen. Das hat im Fernsehen jeder gesehen, dass das vor dem 1:0 ein Foul war. Am Ende hat uns dann aber auch die Qualität gefehlt, um die Partie noch zu drehen.“
Nach Ruhetag gegen Deutschland
Im dritten Gruppenspiel wartet nach einem Ruhetag am Samstag Deutschland auf die ÖHV-Auswahl. Anpfiff ist um 16.00 Uhr Ortszeit bzw. 21.00 Uhr in Österreich.